Innere Landschaften
Farbreliefs nenne ich die Landschaftsbilder mit ihrer rillenartigen Struktur, da sie je nach Beleuchtung geradezu dreidimensional erscheinen. Sie wirken realistisch, sind aber Fiktion und in erster Linie als Chiffren für Stimmungen und Seelenzustände gedacht, wobei ich absolut nichts dagegen habe, wenn der Betrachtende sie an einen bestimmten Ort hin verorten möchte. Es sind mehr oder minder abstrahierte Seelenlandschaften im Sinne der Romantik und seelenverwandt mit Caspar David Friedrich, der die Landschaft ebenfalls als Medium zur Darstellung von Seelenzuständen mit Verweischarakter auf die Unendlichkeit nutzte. Bei dieser Serie wird Farbe pastos mit einem Zahnspachtel auf die Leinwand aufgetragen, was alleine damit schon eine dritte Dimension auf einer zweidimensionalen Fläche schafft. Die dabei entstandenen Rillen können wie eingearbeitete Kratzer auf jene Spuren verweisen, die das Leben in unserer Innenwelt einzugravieren pflegt. Es sind Meditationsbilder, die sich nicht sofort und ganz erschließen. Wer sich auf sie einlässt wird mit Entschleunigung belohnt und zum Entdecker, denn je nach Lichteinfall verändern sie sich, werden plastisch und erschließen neue Blickwinkel.